


Viele Betten wurden in den letzten Wochen bezogen, abgezogen und wieder neu bezogen. Unsere Waschmaschinen haben fleißig gewaschen und wir bemühen uns nach Kräften eine gastfreundliche Atmosphäre für unsere ukrainischen Gäste zu schaffen. Wir erleben die Ukrainer_innen als sehr respektvolle und hilfsbereite Menschen, die gerne mit anpacken und ihren Teil zu einem funktionierenden Ablauf im Schloss beitragen wollen. Bisher konnten wir 71 Menschen im Schloß ein vorübergehendes Zuhause anbieten.


Es ist wirklich toll zu sehen, wie hoch die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung war und ist. Wir organisieren weiterhin Hilfsgüter-Transporte in die Ukraine. Im Schloss wurde eine Kleiderkammer eingerichtet, in der sich alle ankommenden Gäste aus der Ukraine bedienen können. Vielen Dank an die fleißigen Hände, die Spenden sortiert und liebevoll eingeräumt haben! Viele Menschen kommen hier mit sehr geringen Gepäck an. Manches Mal ging Gepäck auf der Flucht verloren und die Menschen sind dankbar, dass wir sie erstmal mit dem Nötigsten versorgen können. Es ist gleichzeitig sehr konfrontierend für die Menschen, dass sie nun auf Spenden angewiesen sind. Sie mussten so viel zurücklassen und fangen in einem fremden Land von vorne an.

Sind die Kinder bei Ankunft oft sehr zurückgezogen und müde, scheinen sie sich nach kurzer Zeit schon recht wohl zu fühlen. Es ist toll zu sehen, wie sie draußen Fußball spielen oder mit dem Fahrrad über das Schloßgelände sausen.
Herausforderungen

Leider nimmt die Pandemie keine Rücksicht auf Krieg und wir hatten im Schloss mit vielen COVID-19 Fällen zu kämpfen. Sowohl Ukrainer_innen als auch Mitarbeitende mussten in Quarantäne. Das bedeutet nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern auch zusätzlichen Stress für Menschen, die ohnehin schon viel durchmachen mussten. Ebenfalls blieben die Menschen länger im Schloss als wir ursprünglich kalkuliert hatten.
Dachten wir anfangs, dass ausschließlich Frauen und Kinder hier ankommen, erleben wir nun, dass auch viele ältere Menschen sich auf den schwierigen Fluchtweg gemacht haben und im Alter nochmal ganz von vorne anfangen. Was für ein Mut! Unterkünfte für diese Menschen zu finden, gestaltet sich nicht immer einfach. Bitte melde dich bei uns, falls du bereit bis ältere Menschen aufzunehmen (Ukraine@jmem-hurlach.de).
Dankbarkeit
Wir sind immer noch bewegt über die Hilfs- und Spendenbereitschaft der lokalen Bevölkerung. Vielen Dank für alles Geben und Helfen. Nur zusammen können wir das schaffen! Ebenfalls dankbar sind wir über Geschichten voller Gottes Eingreifen, die Menschen uns über ihre Flucht erzählen.